PCT Meile 119.4, Höhe 1’340 Meter, 29.5 km / 7h 00 / ca. 740 Höhenmeter gelaufen
Ich hatte die Nacht im Bett genossen. Um 6:30 Uhr stand ich draussen auf der Strasse und hoffte auf eine Mitfahrgelegenheit. Neben mir warteten noch vier andere Hiker. Eine denkbar schlechte Ausgangslage, wenn wir zu fünft am gleichen Ort stehen.
Zudem war es draussen neblig, kalt und windig. Und heute am Samstagmorgen werden die meisten Leute ausschlafen und sind daher nicht so früh mit dem Auto unterwegs. Auch sahen wir, dass nur alle paar Minuten ein Fahrzeug vorbeifuhr. Ich habe mich dann entschlossen wieder ins Haus zu gehen. Um 7:30 Uhr habe ich festgestellt, dass draussen keine Rucksäcke mehr stehen. Daher habe ich angenommen dass die anderen vier Kollegen von einem Auto mitgenommen wurden. Daher habe ich meine sieben Sachen zusammen gepackt und bin auch wieder zur Strasse gelaufen. Kaum angekommen kam ein Fahrzeug aus der Gegenrichtung mit einem der Kollegen. Dieser hatte, glücklicherweise, sein Handy in der Ladestation vergessen. So kam ich doch noch zu einem morgendlichen Shuttle.

Den Morgen habe ich fast wie in England erlebt. Von der Landschaft, der eher kühlen Temperatur und dem Nebel. Habe das sehr genossen und mir gedacht, dass wir auch wieder mal nach England in die Ferien fahren sollten.


Nach rund 12 km bin ich in Warner Springs angekommen. Dort habe ich etwas kleines gegessen und dann versucht mir neue Schuhe und Socken zu bestellen. Das ist dann gleich ausgeartet. Ich konnte meine Bestellung bei REI nicht abschliessen da meine Schweizer Telefonnummer nicht akzeptiert wurde. Daher habe ich (mutig) auf die Helpdesk angerufen. Kein so einfaches Unterfangen wenn man wie ich kein perfektes Englisch spricht. Ich war dann rund 50 Minuten mit einer wahnsinnige geduldigen Mitarbeiterin verbunden. Schlussendlich hat sich herausgestellt, dass nicht meine Telefonnummer das Problem war, sondern dass REI die von mir gewünschten Salomon Schuhe nicht selber liefert sondern direkt von Salomon ausliefern lässt. Und Salomon liefer nicht in ein Post Office. Dies steht aber nirgends und wurde mir vor etwa zehn Tagen im Shop auch nicht so gesagt.
Ich werde nun einen anderen Weg suchen müssen um zu neuen Schuhen zu kommen.
Anschliessend wanderte ich noch rund 4 Stunden, die letzten gut 6 km und 350 Höhenmeter mit voller Zuladung an Trinkwasser. Der von mir gewählte Zeltplatz hat zwar in der Nähe eine Wasserquelle, die ist aber gemäss FarOut App Kommentaren nicht wirklich als Trinkwasserquelle geeignet.
Beim Hinauf laufen bin ich an drei möglichen Zeltplätzen vorbeigelaufen, welche jeweils für Ein Zelt Platz bietet. Diese waren alle bereits besetzt. Ich hörte auch davon, dass der von mir gewählte Zeltplatz (möglicherweise) gut belegt ist. Zu meiner Überraschung war dieser leer. Ich traf dann, kurz danach, einen Hiker welcher gestern in der gleichen Unterkunft genächtigt hatte wie ich. Er ist davon ausgegangen, dass er von der Wasserquelle Wasser trinken kann. Musste dann aber feststellen, dass er sich nicht unbedingt vergiften möchte. Daher musste er kurz vor Dunkelheit nochmals ca. 4 Meilen laufen um zu einem Platz zu kommen welcher Wasser hat.


Eigentlich sollte die Überschrift heute etwas mit meinem langen englischen Telefongespräch zu tun haben.
Da ich aber nicht nur die schönen Seiten des Weitwandern beschreiben möchte, hab ich einen anderen Titel gewählt. Dabei geht es um meine Füsse. Als ich diese heute Abend aus den Schuhen zwängte um diese gründlich zu waschen, habe ich mit Erschrecken noch drei zusätzliche Blattern gesehen. Neben den Blattern an den Fersen sind es jetzt fünf Stück. Am meisten belasten mich die Blattern an den Fersen, d.h. unten an der Fusssohle. Diese bemerke ich bei jedem einzelnen Schritt.
An meinen Unterschenkel habe ich auch diverse Ausschläge. Diese habe ich vor ein paar Jahren zum ersten Mal bekommen. Wieso haben nicht mal die Dermatologen herausgefunden. Diese stören mich nicht gross, geben mir aber dennoch zu denken.
Im Moment weiss ich nicht wie ich damit umgehen soll, ich hoffe dass ich gut schlafen kann, dass es nicht zu regnen beginnt und dann mache ich morgen meine Gedanken darüber.

Ich habe mein Zelt wieder auf einem warmen Sandplatz aufgebaut. Heute Nacht werde ich um die Wärme froh sein, da es einiges kühler werden sollte.