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Tag 037; 4. Juni 2024, die Spannung steigt an 

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PCT Meile 703.4, Höhe 1‘880 Meter, 22.3 km / 4h 45 / ca. 310 Höhenmeter gelaufen

Heute war ich früh wach. Es ging darum noch die letzte Strecke bis nach Kennedy Medow zu laufen. Anschliessend beginnt die Sierra. Diese sind mit unseren Alpen zu vergleichen. Das Ungewisse beschäftigt mich. Aber, ich bin gut damit gefahren, mich einfach der Herausforderung zu stellen. Dies wenn ich gut vorbereitet bin.

Heute Morgen um 5:20 Uhr war ich Ablauf bereit. Ich habe mich bei Mike abgemeldet, wir haben abgemacht dass wir uns später am Tag wieder treffen werden. Ich bin, mit einem kleinen Unterbruch, um Wasser aufzufüllen, durchgelaufen. Ich hatte heute einen guten Tagesstart, da mich meine Füsse nicht gross behinderten und auch das Wetter sehr angenehm war. Vor 11:00 Uhr war ich in Kennedy Meadows angelangt. Dort hab ich mich zuerst in den General Store begeben. Ich konnte dort einen Teil meiner Geräte laden, habe mir auch ein paar wenige Lebensmittel gekauft. Zudem habe ich mir auch noch 1/2 l Milch gekauft und ein Bier. Und eine Stunde später ist Mike angekommen. Er hat sich gefreut, dass ich seine Sonnenbrille dabei hatte. Diese hat er am Tag zuvor verloren. Eine Wanderin hat diese Brille gefunden und bei der Wasserstelle deponiert.

Wir haben zusammen abgemacht, dass wir die nächsten paar Tage zusammen laufen werden.

Wir haben dann vernommen, dass der nächste Shuttle bis zum Grumpy Bear‘s Retreat erst um 16:00 Uhr stattfinden soll. Das war für uns viel zu spät, daher haben wir Autostop gemacht. Dies hat wunderbar funktioniert und wir waren ein paar Minuten später an unserem Ziel angekommen.

Zuerst haben wir mal unsere Kleider gewaschen, welche wirklich schlimm aussahen. Parallel dazu die restlichen Geräte geladen und noch geduscht.

Dann sind wir ganz in der Nähe einkaufen gegangen, dies für 5-6 Tage. Wir haben nun einen Plan wie wir die Sierra durchqueren wollen. Für mich ist es nicht ganz einfach, da es nicht wie bisanhin, einfach möglich war Lebensmittel nachzukaufen.

Auf jeden Fall hab ich aus den letzten Tagen gelernt. Ich habe einiges mehr an Lebensmittel eingekauft und hoffe so meinen Kalorienbedarf, einigermassen decken zu können.

Der Lebensmittelnachschub wird uns in den meisten Fällen einen ganzen Tag beanspruchen. D.h. wir müssen vom Trail runter und teilweise 10, 15 oder noch mehr Kilometer laufen. Von dort müssen wir uns eine Mitfahrgelegenheit in die nächste Ortschaft organisieren. Wenn wir uns dann mit Lebensmittel wieder ausgerüstet haben geht es den ganzen Weg zurück. Schlussendlich ist der Aufwand für alle aber etwa ähnlich.

Gegen den frühen Abend haben wir unsere Zelte aufgeschlagen und sind anschliessend in die Bar zurück. Dort haben wir uns einen grossen Burger bestellt und auch eine Ladung Bier, betrifft nur mich.

Ich möchte aber nicht verhehlen, dass die nächsten Tage einiges an Herausforderung für uns bereit halten. Zum einen werden wir viel höher unterwegs sein als bis anhin, dann werden wir partiell durch den Schnee laufen müssen, nicht zu unterschätzen sind die Flussdurchquerung. Diese beschäftigen mich jetzt schon, da ich nicht weiss wie sich meine Flüsse verhalten werden. Beziehungsweise wie ich meine Pflaster schützen kann. 

Ich gehe davon aus, dass ich in ein paar Tagen auf alle Fragen eine Antwort haben werde.