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Tag 022; 20. Mai 2024, der geschlosse Highway Nr. 2

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PCT Meile 374.0, Höhe 1‘980 Meter, 15.2 km / 3h 30 / ca. 280 Höhenmeter gelaufen

Nachdem ich meinen Blog gestern fertig gestellt und veröffentlicht hatte, bin ich in mein Zelt gekrochen. Der Wind wurde immer stärker und es wurde auch immer kühler. So habe ich den Rest des gestrigen Tages im Zelt verbracht. Trotz einer sehr schwachen Internetverbindung, konnte ich doch noch ein paar Medienmitteilungen lesen.

Meine Befürchtung, dass ich der einzige Camper sein werde, auf diesem riesigen Platz, trat nicht ein. Am späteren Abend waren circa zwölf Zelte aufgestellt.

In der Nacht hielt der starke Wind an. Dieser war so laut, dass ich mir mein Gehörschutz montierte. Ich war positiv erstaunt, dass mein Zelt so ruhig da stand. Dies hat sicher mit der Konstruktion zu tun. Vor allem die Längsstange versteift das ganze System. Trotz allem war es im Zelt sehr laut, auch durch das schlagen des Zeltstoffes.

Heute Morgen ging es wieder um kurz nach 6:00 Uhr los. Es hat mich etwas überrascht, dass um 6:00 Uhr noch niemand aufgestanden war. Wahrscheinlich haben alle das gemacht was ich auch gerne gemacht hätte, nämlich noch etwas länger im warmen Schlafsack zu liegen.

Wie gestern angekündigt habe ich nur eine kleine Wanderung geplant. So kam ich bereits nach 8 km beim Highway Nr. 2 (Inspiration Point) an. Damit ich den Tag aber noch etwas besser nutzen kann, bin ich zur nächsten Kreuzung gelaufen, welche auch nochmals 8 km (Vincent Guich) entfernt war. So kam ich schlussendlich auf knapp 16 km.

Was ich im Ganzen nicht bedacht habe, dass der Highway Nr. 2 ab diesem Punkt geschlossen ist. Nun hatte ich auch die Erklärung, wieso ich nur selten ein Fahrzeug auf dieser Strasse sah. Als ich ankam standen genau drei Fahrzeuge dort. Ein Fahrer hat mir sofort eine Wasserflasche gereicht.

Ich habe den Leuten dann von meiner Herausforderung erzählt. Nämlich die, dass ich nach Wrightwood zurückfahren müsste. Es haben dann alle Angeboten mich mitzunehmen, aber erst wenn sie ihren Tagesausflug beendet haben. Kaum war dies ausgesprochen, kam ein Auto welches eine Wanderin abgesetzt hat. Ich fragte dann ganz schnell nach ob ich mit zurückfahren darf. Das durfte ich und Molly hat mich direkt vor meine Unterkunft gefahren. Was für ein Glück.

Meine Unterkunft wird von zwei Trail Angels betreut. Dies sind Shelly und Noah. Das ganze kostet nichts, es ist aber eine Spendendose vorhanden. Das Haus ist wunderschön, wurde vor rund elf Jahren komplett umgebaut. Ich habe das Gartenhäuschen mit einem Bett darin erhalten.

Da ich früh angekommen bin, hatte ich das Bad für mich alleine. Ich habe mich dann ausgiebig geduscht, was nach sechs Tagen etwas mehr Zeit benötigt als sonst 😜.

Dann bin ich mit dem Buschmesser hinter meinen „Bart“ gegangen. Kaum zurück, in meinem Gartenhäuschen konnte ich meine Wäsche waschen.

Dann habe ich mir noch einen ungefähren Plan für die nächsten paar Tage zusammengestellt und ging einkaufen. Heute Abend gibt es einen Riesen Salat für mich, eine grosse Portion Risotto und eine grosse Büchse Bier.