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Tag 019; 17. Mai 2024, 6 to 6

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PCT Meile 326.4, Höhe 1‘030 Meter, 35.8 km / 8h 30 / ca. 570 Höhenmeter gelaufen

Trotzdem dass unsere vier Zelte so nahe zusammen standen, haben wir alle gut geschlafen. Da ich in der Nacht oft wach bin, ist mir aufgefallen, dass es wirklich sehr still war. Gehört habe ich vorallem den Fluss, Deep Creek, welcher etwa 50 Höhenmeter tiefer liegt als wir. Als es langsam hell wurde haben alle zusammen gepackt und um 6:00 Uhr sind wir abgelaufen. Donovan hatte einen ziemlich guten Schritt drauf, ich glaube er hat sich auf den Hot Spring gefreut. Nach etwas mehr als 6 km haben wir den Hot Spring erreicht. Das ist eine Ansammlung von Steinen welche einen natürlichen Pool formen. Dieser wird mit warmen Wasser versorgt.

Ich hätte mich sehr gefreut auch in diesen Pool zu steigen und meinem Körper etwas Wärme zu geben. Mit meinen lädierten und abgetapten Füssen wollte ich aber nicht ins Wasser. So hat Donovan den Pool ausgiebig genossen und wir haben uns nach circa einer halben Stunde voneinander verabschiedet. Donovan wird in der kommenden Woche wieder seiner Arbeit nachgehen.

Ich bin dann alleine die nächsten paar Kilometer gelaufen, wobei bei den Wasserstellen sich immer wieder ein paar Personen getroffen haben.

An eine Stelle mussten wir den Deep Creek barfuss durchqueren. Es war für mich wieder eine rechte Übung, da ich nach der Durchwatung zuerst meine Füsse wieder versorgen musste.

Da ich auch heute fast keinen Hunger hatte, habe ich erst erst nach rund 25 km mein Mittagessen gegessen. Wie meistens ohne grosse Lust. Heute wollte ich eigentlich ungefähr 30 km weit laufen, als ich an der geplanten Stelle angekommen bin habe ich festgestellt, dass es keinen vernünftigen Zeltplatz in der Nähe gibt. So habe ich mich entschieden bis zum Silverwood Lake zu laufen.

Ich habe gelesen dass es dort einen kleinen Park hat, mit der etwas illegalen Möglichkeit zu übernachten. Da wir Wanderer aber sehr sorgfältig mit allem umgehen, erachte ich es als wenig problematisch hier zu zelten. Ich habe vor Ort noch zwei andere Wanderer getroffen, mit welchen ich mich austauschen konnte. Die Nähe zum See hat mich sehr gereizt, so konnte ich doch einen Teil meiner Kleider, zumindest mal im Wasser schwenken und so vom Salz befreien.

Heute war ich ziemlich genau von 6 bis 6 unterwegs. Die Zeit in welcher ich nicht gelaufen bin, habe ich damit verbracht um über einen Fluss zu gelangen, Wasser zu filtern oder zu essen.

especially for friday

Autostöppeln (Hitch Hiking)

Um vom Trail zu einer Ortschaft zu gelangen, oder auch wieder zurück, sind wir Wanderer meistens darauf angewiesen eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen. Ich habe schon in jungen Jahren, als Pfadfinder, Erfahrung im Autostöppeln erlangt. Zudem nehme ich immer, wenn ich mit meinem eigenen Auto unterwegs bin, andere Personen mit, welche eine Mitfahrgelegenheit benötigen.

Daher meine persönlichen Tipps auf was zu achten ist.

  1. Das wichtigste ist der richtige Platz um ein Auto anzuhalten. Dazu stellt man sich so an den Strassenrand, dass man von weit genug als Autostöppler erkannt wird. Das bedeutet auch, dass man ganz klar den Arm ausgestreckt, so dass der Autofahrer diesen schon von weither erkennen kann. So hat der Autofahrer genügend Zeit um zu überlegen, ob er uns eine Mitfahrgelegenheit anbieten will/kann. Dann ist es wichtig, dass wir an einem Ort stehen an welchem ein Auto gefahrlos von der Strasse abfahren kann.
  2. Es sollten nicht mehr als 1-2 Personen an der Strasse stehen. Wenn mehr Personen an der Strasse stehen, kann dies dazu führen dass kein Autofahrer anhält, weil er nicht Platz für alle Personen hat. Daher macht es in den meisten Situationen Sinn, wenn nur 1-2 Personen an der Strasse stehen und mitteilen dass sie mitgenommen werden möchten. Wenn dann ein Auto anhält, kann man fragen, ob weitere Personen, welche in der Nähe sind, auch mitgenommen werden können. Wenn nicht steigen die Personen ins Fahrzeug, für welche Der Autofahrer genügend Platz hat.
  3. Selbsterklärend ist, dass man immer freundlich ist. Es mag viele Gründe geben, dass uns jemand nicht mitnehmen kann oder will. Aus diesem Grund behalten wir unser lächeln, auch wenn ein Fahrzeug nicht anhält.
  4. Wenn wir es dann mal geschafft haben in ein Fahrzeug einzusteigen, hat die Person welche neben dem Fahrer Platz nimmt, die „Pflicht“, mit diesem zu kommunizieren. Ein gutes Gespräch ist oftmals der Grund dass uns jemand mitnimmt. Daher ist es eine Investitionen für die Zukunft, wenn wir mit dem Fahrer kommunizieren. Wenn dieser zufrieden ist, wird er auch in Zukunft, Personen eine Mitfahrgelegenheiten anbieten.
  5. Zum Schluss noch etwas zum Thema Sicherheit. Wenn wir uns als Frau oder Mann, unsicher fühlen steigern wir nicht in das Fahrzeug ein. Als alleinreisende Frau kann man sich überlegen, vom Fahrzeug mit Nummernschild ein Foto zu machen. In diesem Fall fragt man den Fahrer ob das o. k. ist, wenn das Foto an eine befreundete Person geschickt wird. Sollte der Fahrer etwas dagegen haben, wird es besser sein auf eine nächste Mitfahrgelegenheit zu warten.