Nach sechs Tagen auf meiner Isolationsmatte war ich es nicht mehr gewöhnt ein 2 m breites Bett nur für mich zu haben. Wenn ich in der Nacht aufgewacht bin, musste ich zuerst überlegen wo ich genau bin.
Kurz nach 5:00 Uhr war ich bereits wach, habe dann die Zeit genutzt um die Schweizer Medien zu lesen. Um 7:30 Uhr habe ich meinen Rucksack gepackt und im Auto verladen. Wie abgemacht war ich um 8:00 Uhr am vereinbarten Treffpunkt mit Gina. Ich bin dann noch die paar Minuten zum Einkaufszentrum Vons gefahren und habe mir dort noch ein paar Lebensmittel gekauft. Bereits um 8:30 Uhr stand der Bus bereit. Zu meiner Überraschung war dies kein grosser Bus, dieser hatte lediglich 23 (beziehungsweise 25) Plätze. Die meisten Passagiere waren Wanderer welche bis Independence mitfuhren.


Ich war froh, dass ich einen Platz frühzeitig reserviert hatte. Es hatte zwar auch Fahrgäste ohne Reservation, schlussendlich war der Bus aber bis auf den letzten Platz gefüllt. Super pünktlich um 8:45 Uhr fuhr der Bus ab. Die Fahrt bis Lancaster ging schnell vorüber (Kosten 32 $). Die vierstündige Fahrt wurde mit zwei 10 Minuten Pausen unterbrochen. Diese konnten genutzt werden um aufs (externe) WC zu gehen. Dazu gab es noch mehrere andere Stopps, in welchem Leute ausstiegen und andere Leute zustiegen. Ich habe dann meine Sitznachbarin gefragt wie ich die Fahrt im Bus (ab Los Angeles Union Station) bezahlen soll. Ich wurde dann von ihr und einem anderen Passagier beraten, welche beide eine physische LA TAP Karte besitzen. Ich habe dann im Internet festgestellt, dass ich diese auch online auf mein Handy laden kann. So habe ich mir diese App installiert, alles durchgelesen und auch ein paar Dollars raufgeladen. Anschliessend habe ich mir noch online das Zugsbillet von Lancaster nach Los Angeles Union Station gekauft (Kosten 11.50 $). Bisanhin hat alles super gut funktioniert.
Der Passagierzug, welcher pünktlich um 13:50 Uhr von Lancaster in den Bahnhof einfuhr, verfügte über vier Doppelstock-Wagen. Diese sind teilweise schon älter, sehen aber innen und aussen sehr gepflegt aus.
In Acton fuhren wir dann an einem Güterzug vorbei welcher über 90 Wagen verfügte. Auf den meisten davon hatte es zwei Schiffs-Container übereinander angeordnet. Vorne und hinten am Güterzug hatte es jeweils zwei Lokomotiven.
Um 16:16 Uhr, 4 Minuten früher als im Fahrplan vermerkt, kamen wir im Endbahnhof Union Station an. Ich ging dann gleich durch die Unterführung zum Busbahnhof. Dort fragte ich einen Angestellten wo der Bus Nummer 40 fährt. Die Haltestelle erkennt man nur wenn man den Bildschirm vor Ort anschaut. Scheinbar gibt es keine übergeordnete Information, wo die einzelnen Buse ihre Haltestelle haben. Kaum wusste ich wo ich warten musste, kam auch schon der Bus. Ich hielt dann mein Handy an das Zahl Terminal und es wurden mir 1.75 $ von meinem Guthaben auf der TAP Karte abgezogen. Dies funktionierte genauso wie es beschrieben war. Das Handy muss weder entsperrt noch sonst was gemacht werden. Aus meiner Sicht eine klasse Lösung.
Bevor ich den Bus bestieg haben mir die Angestellten erklärt, dass es einen schnelleren Weg geben würde. Dies habe ich gesehen, mich aber bewusst für die lange Buslinie entschieden. So bekam ich einen ersten Eindruck von Los Angeles, beziehungsweise den Aussen Quartieren.
Verkehrsbedingt dauerte die Fahrt mit 1 Stunde 30 etwas länger als im Fahrplan angegeben. Gemäss Fahrplan wären es 1 Stunde 15 Minuten gewesen. Für knapp 60 Haltestellen ist das aber völlig o. k.
Mir ist aufgefallen, dass im Bus vor allem Handwerker und mittellose Personen mitfuhren. Die mittellosen Personen hat man unter anderem daran erkannt, dass diese keinen Fahrpreis entrichtet haben.
Angekommen an der Haltestelle Hawthorne / 104th ging es in rund 10 Minuten zu meinem gebuchten Airbnb. Kurz vor meiner Unterkunft habe ich mir noch etwas zu essen und Trinken gekauft.
Fazit meiner Reise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
Es hat alles super gut geklappt. Jede Verbindung war sehr pünktlich, alle Fahrzeuge waren sehr sauber, zudem gab es bei jedem Verkehrsmittel die Möglichkeit online zu bezahlen.
Ich würde sagen, das geht nicht besser. Ich habe aber auch einiges an Zeit investiert um sämtliche Informationen im Internet zu recherchieren oder mit den zwei Bus Passagieren zu besprechen.
Auf der Strasse wären es 440 km gewesen, für welche man rund 4 Stunden 30 Minuten benötigt hätte.
Ich bin ein bekennender Fan des öffentlichen Verkehrs und würde es genau wieder gleich machen.

Nun bin ich in meinem Airbnb und froh den Tag langsam ausklingen zu lassen. Alle paar Minuten fliegt ein Flugzeug im Landeanflug über mein Haus. Beim buchen war mir klar dass ich in der Anflugschneise bin, daher muss ich nun auch die landenden Flugzeuge akzeptieren. Werde wahrscheinlich mit geh Gehörschutz schlafen.