Ich habe den gestrigen Abend noch mitverfolgt wie viele Fahrzeuge (Personen) einen Übernachtungsplatz suchten. Ich konnte dies gut beobachten, da mein Zeltplatz unmittelbar beim Beginn der Strasse lag. Bis circa 19:30 Uhr habe ich meine Zeit im Fahrzeug verbracht. Dies aus dem banalen Grund, weil es viele Moskitos hatte. Um 19:30 Uhr habe ich mich dann in mein Zelt zurückgezogen und dort noch den Tagesanzeiger gelesen. Etwas was ich auf meiner Wanderung sonst nie machen konnte, da die Zeit fehlte.
Um 5:50 Uhr habe ich mich bereit gemacht und war bereits 15 Minuten später abfahrbereit. Dies ging nur, weil ich meine Ausrüstung nicht klein verpacken musste und in den Rucksack verstauen. Dann habe ich noch kurz was gegessen und getrunken und bin ein paar Minuten später abgefahren. Mein erstes Ziel war Fresno. Fresno ist mit über einer halben Million Einwohner die fünftgrösste Stadt von Kalifornien. Dort hat es mich zuerst in den Vons gezogen, wo ich ein paar Lebensmittel eingekauft habe. Anschliessend ging es weiter in Richtung Yosemite Nationalpark. Kurz vor dem Parkeingang stand ich über eine halbe Stunde im Stau. Es ist sicher kein optimaler Moment in der Hauptreisezeit und dann noch an einem Wochenende in einem so beliebten Park zu fahren. Ich habe aber keine andere, vernünftige, Möglichkeit, als durch den Park zu fahren, wenn ich wieder nach Bishop kommen möchte.
Gestern habe ich noch ein paarmal geschaut ob ich einen Zeltplatz im Nationalpark bekomme. Das scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Es hat diverse Zeltplätze, ein paar davon sind gesperrt, die restlichen über Tage hinaus reserviert.
Dann kam die grosse „Überraschung“. Nach über 30 Minuten anstehen, stand eine Rangerin an der Strasse und hat nur die Personen durchgelassen, welche über eine Reservation, für eine Übernachtungsmöglichkeit verfügten. Auch mein Jahrespass für sämtliche Nationalparks nutzte nichts.
Ich fand es maximal unprofessionell wie hier vorgegangen wurde. Ich habe noch Stunden vorher, weder auf der Nationalpark Seite, noch auf der Seite mit den Campingplätzen etwas von dieser Restriktion gelesen. Zudem fand ich es schon fast frech, sämtliche Fahrzeuge bis zum Eingang hochfahren zu lassen, dann noch eine halbe Stunde oder länger anstehen und diesen dann mitzuteilen, dass sie retour fahren können. Dies könnte man viel besser lösen.
Was mir offeriert wurde, war eine Durchfahrt ab 16:00 Uhr. Hätte für mich bedeutet 6 Stunden zu warten, dies war keine Option für mich. So blieb mir nichts anderes übrig, als zähneknirschend einen Umweg von circa 190 km zu fahren.
Ich war, trotz diesem unprofessionellen Vorgehen des Nationalparks, tiefenentspannt. Ich habe gelernt, dass sich auch in solchen Situationen immer wieder Chancen auftun.
So kam ich dann am schönen Lake Mc Clure und einem anderen schönen See vorbei.


In Oakhurst habe ich den Laden „TSC, Tractor Supply Co“ besichtigt. Eine Art Landi. Spannend ist zum Beispiel was für Zeitschriften verkauft werden.

Dann habe ich auf der FarOut App gelesen, dass in Strawberry (Ortsname) im Strawberry Store die Wanderer kostenlos übernachten, duschen und waschen können.
Ich habe in den letzten Wochen, jegliche Scheu (welche ich eh nicht habe) abgelegt. So habe ich im Laden nachgefragt ob es ein solches Angebot gibt. Dann kam schnell Bob der Chef und hat mir alles gezeigt. Hammer. Ich schlafe nun wiedermal in einer Garage.


Jetzt ist 16.00 Uhr und die Musikband „The Lack Family“ (TheLackFamily.com) spielt sich ein. Das tönt schon super, freue mich wie ein kleines Kind auf das Konzert. Habe dann noch etwas mit dem Chef, Scott, gesprochen. Er hat auf seinen beiden Armen das Wort Freiheit in allen Sprachen tätowiert welche zu den Ländern gehören, wo sie als Band bereits aufgespielt haben. Dies sind über 20 Länder, zudem haben sie in allen Bundesstaaten der USA schon gespielt.
Kurz nach 17:00 Uhr hat das Konzert angefangen. Man merkt dass die Familie professionell unterwegs ist. Es hat mir sehr gut gefallen. Dann haben Sie noch ein Lied für mich gesungen, war ein spezieller Moment. Sie haben fast zweieinhalb Stunden Musik gemacht, dabei kamen auch die Grosskinder von Scott zum Einsatz.

Ein grossartiger Abschluss des heutigen Tages.