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Tag 024; 22. Mai 2024, Schutzengel aus dem Nichts

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PCT Meile 430.4, Höhe 1‘800 Meter, 42.3 km / 9h 30 / ca. 1’120 Höhenmeter gelaufen

Ich hatte eine gute Nacht und habe auch einigermassen gut geschlafen. Mein Zelt habe ich unmittelbar bei einem Parkplatz aufgestellt, welcher aber primär für die Wanderer gedacht ist. Ich habe die ganze Nacht über nur zwei Fahrzeuge gehört, welche etwas weiter unten auf der Hauptstrasse unterwegs waren.

Um 6:15 Uhr bin ich abgelaufen. So nach rund 1 km war ich so in Gedanken versunken, dass ich eine Abzweigung nicht beachtet habe. Daher bin ich an dieser Stelle falsch gelaufen. Kaum 10 m gelaufen hat mir jemand zugerufen, dass dies der falsche Weg ist. Ich war Mega erstaunt da ich niemanden vorher gesehen habe. Wie aus dem Nichts war ein anderer Wanderer da, welcher aus der Tschechoslowakei kommt. Dank meinem kleinen Schutzengel hab ich mir einen Umweg erspart.

Heute war ich den ganzen Tag im Angeles National Forest unterwegs. Es ging den ganzen Tag zwischen rund 1’500 m und 2’000 m hinauf und hinunter. Dazu noch um viele Hügel herum, so dass die Aussicht immer wieder etwas Neues zeigte. Auch heute habe ich sehr viel verbrannte Bäume gesehen. Wenn man so in die Gegend schaut ist alles grau- oder Sandfarben. Man sieht der Gegend an, dass nur wenig Niederschlag vorhanden ist. Persönlich freue ich mich immer, wenn es bei uns in der Schweiz regnet. Mag nicht zu jedem Zeitpunkt super angenehm sein, dem Niederschlag verdanken wir aber einen Grossteil unseres Wohlstandes.

Heute habe ich nach rund 13 km die erste Pause eingelegt. Diese wurde dann gleich etwas länger. Zuerst hatte ich die Möglichkeit meinen Blog Beitrag von gestern hochzuladen, anschliessend habe ich Wasser für die nächsten 20 km gefiltert und schlussendlich hab ich die Möglichkeit genutzt mit ein paar lieben Menschen zu telefonieren.

Nach etwa 23 km kam ich bei der Strasse Nummer 59 an. Auf dieser quellten sich verschiedene Lastwagen die Steigung hoch. Ich im Schatten eines Baumes mein Mittagessen eingenommen und überlegt ob ich jetzt wirklich nochmals fast 20 km laufen soll. Es hat sich dann aber so ergeben, da es nur noch eine sinnvolle Wasserstelle gab und anschliessend nur einen ausgezeichneten Zeltplatz. Daher war die Strecke heute etwas länger.

Beim letzten Wasser holen hab ich gestaunt. Rund 2 Stunden lang hab ich keine Menschen gesehen, an der Wasserstelle waren dann rund zehn Personen. Die meisten davon haben neben dem Wasser holen auch eine Pause eingelegt. Von dieser Wasserquelle ging es nachher nochmals etwa 7 km weiter, welche ich als ziemlich streng empfunden habe. So ging es nochmals circa 400 m hinauf und dies meistens richtig Westen, die Sonne voll im Gesicht.

Der Zeltplatz hat dann aber für die Strapazen entlohnt. Dieser ist sehr offen und schön angelegt. Beim Abendessen hatten wir einen internationalen Tisch mit einem Tschechen, einem Australier, einem Deutschen, einem Schweizer (ich), und zwei US Amerikaner. Ich konnte leider nicht so viel Zeit für Diskussionen aufwenden, da ich die verbleibende Zeit in welcher die Sonne noch vorhanden war mich waschen wollte und anschliessend auch nach diesem Blog erstellen.

Schöner Zeltplatz, alles Ultra leicht Zelte

Es war ein strenger Tag und ich bin froh nun auf meiner Isomatte zu liegen und mich mit meinem Schlafsack zu zudecken.

Bevor ich in mein Schlafsack gekrochen bin, habe ich meine Esswaren noch im bärensicheren Schrank versorgt. Dies ist der erste Zeltplatz, in welchem ich diese bärensicheren Schränke sehe.