PCT Meile 233.0, Höhe 1‘530 Meter, 37.3 km / 10h 20 / ca. 1‘660 Höhenmeter gelaufen
Die Nacht in der Garage war gar nicht so schlecht. Mir war es aber zu warm und besser geschlafen als im Zelt hab ich auch nicht. Um 6:00 Uhr habe ich meine Sachen zusammen gepackt und bin dann schlussendlich um 6:30 Uhr abgelaufen. Ich habe niemanden mehr gesehen, scheinen alle etwas auszuschlafen. Kristin, die Chefin wollte von mir kein Geld. Dies weil sie mein gebuchtes Zimmer an jemandem anderen weggegeben hat. Da ich aber alles nutzen konnte habe ich die 20 $ trotzdem bezahlt.
Eine Holländerin war die zweite Benutzerin der Garage. Sie hat sich rund ein Jahr, mit ihrem Ehemann, auf den PCT vorbereitet. Zwei Monate vor ihrem Start hat sie sich das Aussenband des Sprunggelenks gerissen. So ist sie dick einbandagier vom Start her abgelaufen. Nach ein paar Tagen waren die Schmerzen so stark, dass sie sich ziemlich viel Schmerzmittel verabreicht hat. Nach circa zwei Wochen haben diese nichts mehr gewirkt. Nun ist ihr Ehemann alleine unterwegs unterwegs, und sie reisst alle paar Tage nach.
Dann habe ich gestern auch erfahren, dass diverse Leute den Abschnitt bis zur Ortschaft Big Bear überspringen. Dafür gibt es zwei Gründe. Der einte ist das Wasser vom Mission Creek, welches möglicherweise verunreinigt ist. Es haben sich diverse Personen gemeldet welche in diesem Abschnitt krank wurden. Genauer untersucht wurde das bis jetzt nicht. Der zweite Grund ist, dass der Trail vom Mission Creek über rund 11 km weggewaschen wurde.
Das ganze wurde mir erst nach rund 1 Stunde laufen wirklich bewusst, als ich eine Warnmeldung gelesen habe. Eventuell war es besser dass ich es nicht so genau nachgeschaut habe. So habe ich meinen Weg fortgesetzt. Um 8:00 Uhr bin ich beim Windpark angekommen. Die Leute die dort arbeiten sind sehr freundlich und haben für die Wanderer einen Raum bereitgestellt. In diesem Raum gibt es gratis Wasser und gegen ein kleines Entgelt auch gesüsste Getränke und Esswaren.



Die Gegend und die Aussichten haben mich auch heute begeistert. Nach circa 20 km kam der Whitewater River. Dieser ist von oben gesehen sehr eindrücklich, auch wenn er im Moment nicht viel Wasser führt.
Etwa bei Kilometer 26 musste ich mich entscheiden. Entweder etwas früher die Wanderung abbrechen, oder die nächsten 11 km im Flussbett laufen. Zum einen ging darum, soweit zu laufen, dass bei einem Zulauf, hoffentlich, sauberes Wasser abgefüllt werden kann. Der zweite Grund, wie bereits angesprochen, war, dass es aus dem Flussbett kaum ein entkommen gab. Es muss vor kurzem riesige Wassermassen gegeben haben, die das Flussbett total verändert haben. Ich gehe davon aus, dass der Trail neu angelegt werden muss. Dieser rund 11 km waren sehr streng. Es war wie in einem Labyrinth, jeder musste sich seinen Weg selber suchen. Zudem ging es Dutzende Male durch den Fluss. Am Anfang habe ich das Kunststück geschafft noch trockene Füsse zu behalten, diese Freude dauerte aber nicht lange an.

Zum Schluss hab ich mich entschieden nicht im Flussbett zu zelten, wie es die meisten andere machen, sondern etwas erhöht ausserhalb des Flussbett.
