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Tag 012; 10. Mai 2024, viele Windräder

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PCT Meile 209.6, Höhe 410 Meter, 31.1 km / 7h 40 / ca. 90 Höhenmeter gelaufen

90 Höhenmeter, da denkt ihr, heute ist es dem Eric richtig gut gelaufen. Die ganze Wahrheit ist, ich bin heute knapp 2’000 m runter gelaufen. Auch das geht auf die Füsse und die Knie.

Von Anfang an, kurz vor Sonnenaufgang habe ich mich bereit gemacht und war dann bereits um 6:15 Uhr Ablauf bereit. Zu meinem grossen Erstaunen mit Abstand der Erste. Normalerweise stehen die meisten Weitwanderer bei Sonnenaufgang auf, um auch noch 1-2 kühle Morgenstunden mitzunehmen. Anschliessend ginge es ziemlich monoton den Berg runter.

Ausser Emely aus England habe ich niemanden angetroffen. Emely ist acht Tage vor mir gestartet und sagt selbst von sich, dass sie nicht so schnell vorwärts kommt. Aus meiner Sicht spielt dies überhaupt keine Rolle, das Erlebnis wird das gleich gute sein wie von anderen.

Was mir heute Morgen sehr gut gefallen hat, ist der Blick von weit oben auf die Riesenfläche mit den vielen Windrädern. Südlich von diesem Windrädern befindet sich Palm Springs.

Auch gut gefallen hat mir die Aussicht Richtung Morongo Reservation.

Bevor ich die letzten rund 4 km in Angriff nahm gab es noch Trail Magic. Das bedeutet, dass jemand den Weitwanderer einen gefallen macht. Heute bestand dieser aus einem kühlen Getränk und etwas kleinem zu essen. Ich habe es genossen kurz inne zu halten, im Schatten zu sitzen und ein zuckerhaltiges Getränk zu trinken. Das mache ich sonst aus Prinzip nicht, jetzt kann ich aber jede Kalorie gut gebrauchen.

Dann freute ich mich ziemlich stark auf mein Bett welches ich vor drei Tagen gebucht habe. Dies bei einer Familie / Ort welcher sich „Hiker Heaven“ nennt.

Als ich ankam wurde mir gesagt, dass aus einem Missverständnis raus, dieses Zimmer nun an jemand anders vermietet wurde. Ich habe dann das Angebot genutzt in der Garage zu schlafen. Eigentlich war dies mein primärer Wunsch Platz, aber vor ein paar Tagen schien es keinen Platz mehr zu geben. Im Moment sitze ich neben der Ladestation, lade alle meine Geräte und meine megamässig versiffte Wäsche ist nach dem waschen im Trockner.

especially for friday

Ziele definieren und verfolgen

Vor etwa einer Woche hat mich Markus B. angerufen. Er hat mir erklärt, dass er mich im Lifetracking verfolgt. Als er dann meine Wegstrecke voll auf zoomte, und so die ganze Karte von Amerika überblicken konnte, musste er feststellen, dass meine ersten 100 Meilen wie einen Fliegenschiss aussehen. Da hat Markus gar nicht so unrecht. Auf die 2’650 Meilen, erscheinen 100 Meilen als kleiner Teil.

Ich habe mir das Ziel gesetzt, den ganzen PCT zu laufen. Ob mir dies gelingen wird hängt von verschiedenen Faktoren ab. Solche die ich beeinflussen kann und andere welche ich weniger oder gar nicht beeinflussen kann.

Ich setze mich jeden Tag mit dem Ziel auseinander, diese 2’650 Meilen zu laufen. Dies bedeutet, dass ich mir das grosse Ziel in kleine Ziele unterteilt habe. Das kleine Ziel ist das Tagesziel. Ich möchte jeden Tag circa 30 km laufen. Wenn ich das schaffe, inklusive ein paar Ruhetage, sollte ich circa Ende September 2024 die kanadische Grenze reichen.

Also, wenn ihr auch grosse Ziele habt dann ist dies eine Möglichkeit, diese in kleine Teilziele runterzubrechen. Mit diesem Vorgehen habt ihr ständig den Überblick ob ihr euch auf dem richtigen Weg befindet. Zudem könnt ihr euch auch immer wieder über das erreichen von einem Teilziel freuen.

Noch was für Markus B., ich habe heute eine Tafel mit der Bezeichnung 200 Meilen entdeckt. Da sag ich doch, zwei Fliegenschisse sind besser als einer 😜.